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Führerscheinumtausch: Online-Dienst im Echteinsatz

Tausche Lappen gegen Karte

18.01.20234 Minuten14
VerkehrOZG/EfA

Der Pflichtumtausch von Führerscheinen bis zum Jahr 2033 birgt eine enorme Chance für die Digitalisierung der Verwaltungslandschaft. Die AKDB bietet eine unkomplizierte Online-Lösung an, die in jede Website integrierbar ist. Mitte November startete in den Landkreisen Aschaffenburg und München sowie bei der Stadt Fürth der Echtbetrieb.

Dass bis Januar 2024 alle Jahrgänge von 1965 bis 1970 ihre Führerscheine umgetauscht haben müssen, stellt Landratsämter derzeit vor große Herausforderungen. Chronisch unterbesetzte Führerscheinstellen führen zu langen Schlangen. Erleichterung bietet jetzt der digitale Prozess. Ab sofort steht der neue AKDB-Online-Dienst „Führerscheinumtausch“ allen Straßenverkehrsämtern zur Verfügung, unabhängig davon, ob sie ein Bürgerservice-Portal der AKDB im Einsatz haben.

Der Online-Führerscheinumtausch ist die erste von mehreren Verwaltungsdienstleistungen zur Fahrerlaubnis, die in den nächsten Monaten digitalisiert werden. Der Dienst ist Teil der sogenannten BayernPackages, siehe dazu auch den Bericht Freistaat schnürt BayernPackages.

Win-win-Situation für Bürger und Verwaltung

Engagierte Pilotkundinnen und -kunden hatten den neuen Dienst auf seine Praxistauglichkeit für Bürgerinnen und Bürger sowie Behörden getestet und Optimierungsvorschläge beigesteuert. So können Kommunen nun sicher sein, dass sie einen praxiserprobten Dienst erhalten. „Für viele Bürgerinnen und Bürger ist der bisherige Papierführerschein ein Stück Lebensgeschichte. Sich vom ‚alten Lappen‘ jetzt trennen zu müssen, ist schwierig“, meint Christian Werner, strategischer Projektleiter im Bereich Digitalisierung der Stadt Fürth. „Umso wichtiger, dass der neue Online-Dienst unkompliziert mit ein paar Klicks nutzbar ist. Wir freuen uns, dass wir einen Teil dazu beitragen können.“ Christian Werner zählt auf: „Das neue Führerscheinbild kann direkt online hochgeladen werden. Dabei wird automatisch überprüft, ob es den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Lästiges Hin- und Hersenden von Unterlagen entfällt. Lediglich der alte Führerschein muss noch postalisch eingeschickt und entwertet werden. Für Bürgerinnen und Bürger bedeutet dies eine enorme Entlastung und Verbesserung – keine Terminvereinbarung und kein Kosten- und Zeitaufwand für den Gang aufs Amt, was sich wiederum nachhaltig positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. Und auch die Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter auf den Führerscheinstellen werden stark entlastet. Der neue Dienst der AKDB bringt also eine Win-win-Situation für alle Seiten mit sich.“

Die AKDB hatte ihren kommunalen Verkehrsbehörden-Kunden bereits seit 2010 einen Online-Dienst im Rahmen der sogenannten Internetgeschäftsvorfälle angeboten. Dieser technologisch ältere Dienst ist ausschließlich mit den Führerschein-Fachverfahren der AKDB kompatibel und entspricht nicht den aktuellen Anforderungen des OZG. Der neue Dienst ist dagegen komplett mobilfähig, also bequem am Smartphone oder Tablet bedienbar, enthält die Anmeldung mit der BayernID und erlaubt das Online-Unterschreiben des Antragstellers. Zudem kann er auch mit Fachverfahren anderer Anbieter eingesetzt werden und ist in jede Website integrierbar.

Jetzt geht es darum, den Dienst bei den bayerischen Bürgerinnen und Bürgern bekannt zu machen. Die Stadt Fürth hat hierfür ein Erklärvideo veröffentlicht, das noch einmal veranschaulicht, wie schnell und unkompliziert der neue Führerschein mit ein paar Klicks beantragt werden kann. Auch die Presse konnte sich bei einem Pressetermin mit dem Landratsamt Aschaffenburg und der Bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach von den Vorteilen des Dienstes selbst überzeugen, siehe Bericht Führerschein online umtauschen!

Weitere Pläne der AKDB

Der AKDB-Vorstandsvorsitzende Rudolf Schleyer kündigte an, die AKDB werde alle Anträge rund um den Führerschein digitalisieren, um in den nächsten zwölf Monaten eine große Breite an Online-Diensten anbieten zu können. Im ersten Halbjahr 2023 sollen Bürger zum Beispiel schon den internationalen Führerschein digital beantragen können. „Dann kommen wir hoffentlich auch in die Fläche“, denn ein Flächenland sei immer schwieriger zu digitalisieren als ein Stadtstaat.

Die bayernweite Implementierung des Dienstes hat gerade erst begonnen: Viele weitere Straßenverkehrsämter stehen in den Startlöchern, den Online-Dienst der AKDB in ihre Webseiten zu integrieren.

Fristen für den Führerscheinumtausch

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