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eREPORT 1/2025

Registermodernisierung – AKDB und Digitalministerium mit gemeinsamem Projekt

6,3 Milliarden sparen!

03.02.20253 Minuten4
IT/Digitalisierung

Die AKDB unterstützt gemeinsam mit ihren Beteiligungen H & D und RIWA sowie weiteren Partnern das Bayerische Staatsministerium für Digitales im Rahmen der Registermodernisierung. Es werden vier Erprobungsprojekte gestartet: in den Bereichen Landwirtschaft, Bau-, Energie- und Umweltwesen.

Gastbeitrag von Michael Diepold, Senior Vice President Digital Government AKDB

Ziel der Registermodernisierung ist die Umsetzung des Once-only-Prinzips. Nach diesem Prinzip müssen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen notwendige Angaben nur noch ein einziges Mal an die Verwaltung übermitteln. Mit Einwilligung der Betroffenen tauschen Behörden die Daten untereinander aus und dürfen diese für andere Anliegen später wiederverwenden. Laut Informationen des Nationalen Normenkontrollrats (NKR) könnten Bürgerinnen und Bürger so jährlich bis zu 84 Millionen Stunden Zeit sparen, da sie ihre Daten nicht mehr wiederholt einreichen müssen. Für Unternehmen wird eine jährliche Einsparung von etwa einer Milliarde Euro an Verwaltungskosten prognostiziert, während für den Staat rund 6,3 Milliarden Euro weniger Kosten anfallen könnten. 

Register und Online-Dienste an das System anbinden

Die Basis für die effiziente Datenübermittlung ist das Registermodernisierungsgesetz, zusammen mit der Einführung einer Steueridentifikationsnummer für natürliche Personen und einer Wirtschafts- Identifikationsnummer für Unternehmen. Kernstück der technischen Umsetzung bei der Registermodernisierung ist das zentral entwickelte National Once Only Technical System (NOOTS). NOOTS ermöglicht den Austausch von Nachweisdaten zwischen staatlichen Stellen und verbindet die Register (Data Provider) mit den Online- Diensten bzw. Fachverfahren (Data Consumer). Es beinhaltet technische Komponenten, Schnittstellen und Standards sowie organisatorische und rechtliche Regelungen, die öffentlichen Stellen den rechtskonformen Abruf von elektronischen Nachweisen aus den Registern der deutschen Verwaltung ermöglichen soll. Über einen Anschluss an das europäische Once Only Technical System (EU-OOTS) wird ein Austausch von Nachweisen mit dem EU-Ausland ermöglicht. 

Datendopplungen vermeiden, Standards implementieren

Der Freistaat Bayern nimmt eine Vorreiterrolle ein und erprobt die Anbindung jeweils eines Registers und eines Online-Dienstes bzw. Fachverfahrens an das NOOTS über sogenannte Sichere Anschlussknoten (SAK) in den Datenräumen Landwirtschaft, Umwelt-, Bau- und Energiewesen. Dabei werden technische, fachliche und rechtliche Herausforderungen angegangen, etwa die Vermeidung von Datendopplungen und Falschzuordnungen sowie die Implementierung des XNachweis- Standards und des SAK in die lokale Entwicklungsumgebung des Data Consumer bzw. Data Provider. Für die beste Lösungsentwicklung werden Fachexperten bzw. Kooperationspartner aller föderalen Ebenen (z. B. Fachressorts, verfahrensverantwortliche Kommunen) in den jeweiligen Bereichen eingebunden, etwa bei der Auswahl der Anwendungsfälle. Diese Stakeholder können so bereits in der Erprobungsphase maßgeblich Einfluss auf die spätere Realisierung haben. Die AKDB spielt eine entscheidende Rolle als Partner des Freistaats Bayern: Sie stellt gemeinsam mit weiteren Partnern ihre technische Expertise und ihr Know-how zur Verfügung und unterstützt insbesondere bei den Herausforderungen des Stakeholdermanagements. Die Erprobungsprojekte sind voraussichtlich Ende Q3 2025 abgeschlossen. Mit dem Abschluss werden bundesweit nachnutzbare Fachdatenkonzepte bereitgestellt und die Anbindung exemplarischer Register und Online-Dienste bzw. Fachverfahren an das NOOTS vollzogen sein.

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