Bevor am 8. Oktober 2023 die Stimmen zur Wahl des Bayerischen Landtags und der Bezirke ausgezählt werden, müssen die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger ihre vorgeschriebenen Wahlbenachrichtigungen erhalten. Für den reibungslosen Ablauf dieses äußerst komplexen Vorgangs sorgt unter anderem die AKDB. Wir haben Markus Förster interviewt. Er ist Leiter der AKDB-Geschäftsstelle Bayreuth.
Herr Förster, wie viele Wahlberechtigte erhalten dieses Jahr Wahlbenachrichtigungen für die Landtagswahl in Bayern?
Laut Statistischem Landesamt sind dies 9,4 Mio. Wahlberechtigte. In etwa 20 Städten und Gemeinden werden am 8. Oktober außerdem auch Bürgermeister gewählt, in den Landkreisen Lichtenfels und Regen auch ein neuer Landrat. Diese Wahlen sind unabhängig von der Landtags- und Bezirkswahl. Deshalb bekommen die Bürger dort eine zweite Wahlbenachrichtigung – und bei Bedarf auch die Briefwahlunterlagen. Auch das separat von der Landtagswahl.
Wie viele Gemeinden lassen dieses Jahr ihre Wahlbenachrichtigungsbriefe von der AKDB drucken?
Bei dieser Landtagswahl sind es 1.200 Gemeinden mit ca. 5 Mio. Wahlberechtigten. Das ist über die Hälfte aller bayerischen Gemeinden. Dazu kommen noch zusätzlich circa 200.000 Wahlbenachrichtigungen für die genannten Parallelwahlen.
Warum beauftragen so viele Kommunen die AKDB mit dem Druck der Wahlbenachrichtigungen?
Ganz einfach: Weil wir es können! Unsere zuverlässigen Druck- und Versandleistungen sind seit Jahrzehnten gefragt, da der Kunde aus einer Hand eine komplette Serviceleistung beziehen kann: Wir versorgen Kommunen mit Software, Kundenservice, Seminare und Wahlschulungen. Wir bieten zum Beispiel über 300 Vor-Ort-Schulungstermine sowie Webinare. Außerdem kümmern wir uns um Druck, Kuvertierung, Einlieferung bzw. digitale Freimachung bei der Post und um die Logistik der Wahlbenachrichtigungen.
Versendet die AKDB die Wahlbenachrichtigungen direkt an die Bürgerinnen und Bürger oder an die Gemeinden?
Ungefähr 80 Prozent der Wahlbenachrichtigungen werden von uns direkt zum Bürger gesendet, ohne dass vor Ort zusätzlicher Aufwand entsteht.
Wie viel Papier wird gebraucht für den Druck und wie lange dauert der Druck?
Insgesamt produzieren wir fünf Millionen Blatt Papier und fünf Millionen spezielle Kuverts - mit festgelegtem Aufdruck. Das sind circa 30 Tonnen Material, die in ungefähr 35.000 kleinen Post-Transportboxen befördert werden! Gedruckt und „eingetütet“ wird dies alles rund um die Uhr. Wir fangen am 28. August an und sind voraussichtlich am 13. September im AKDB Druck- und Kuvertierzentrum in Bayreuth damit fertig. Bürgerinnen und Bürger können sich dann bei Erhalt der Unterlagen natürlich auch für eine Briefwahl entscheiden.
Wie viele Kommunen in Bayern bieten denn den Online-Dienst für die Briefwahlbeantragung an?
Bei der Landtagswahl 2023 bieten in Bayern circa 800 von den 2.056 Kommunen ihren Bürgerinnen und Bürgern den AKDB-Online-Dienst „Briefwahlantrag“ über das Bürgerservice-Portal der AKDB an. Wer wählen will, kann dies also unabhängig vom Fixtermin am 8. Oktober 2023 tun – ohne unnötige Zeit am Wahlsonntag im Wahllokal zu verlieren. Die Briefwahlunterlagen können auf Papier oder online beantragt werden. Die Online-Beantragung von Briefwahlunterlagen ist allerdings erst ab dem 28. August 2023 um Mitternacht bis zum 5. Oktober 2023 um 12:00 Uhr mittags möglich. Bei der letzten Kommunalwahl 2020 waren es über 760.000 Anträge. Ich erwarte dieses Jahr ähnliche Zahlen.