Präzision, Schnelligkeit und Teamgeist sind die Erfolgsfaktoren beim Bob-Fahren. Der kleinste Fehler, und das Gold ist verloren. Ähnlich ist es bei der Personalabrechnung. Auch hier kann die kleinste Ungenauigkeit zu Problemen führen, etwa mit dem Steueramt. Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) vertraut deshalb in Personalangelegenheiten dem Servicecenter Personalwirtschaft der AKDB.
Über zwei, die sich gefunden haben.
Keine Nation der Welt ist im Eiskanal so erfolgreich wie Deutschland. Seit 1930 brachte es allein die Bob-Mannschaft auf 75 Goldmedaillen. Zum Vergleich: die zweitplatzierte Schweiz schaffte bislang nur 32 Goldmedaillen. Allein in Peking holten 2022 die deutschen Sportler neun Goldmedaillen und übertrafen jede Erwartung. Damit die circa 200 Athleten der drei Verbands-Disziplinen Bob, Rennrodeln und Skeleton mit den besten Voraussetzungen in die Saison starten, werden sie engmaschig gecoacht, ärztlich begleitet und mit Sponsorenverträgen ausgestattet. Sitz und Geschäftsstelle des Bob- und Schlittenverband für Deutschland ist das bayerische Berchtesgaden. Bis zu 85 Personen arbeiten insgesamt beim BSD, um die besten Voraussetzungen für Kadermannschaften und Nachwuchs zu schaffen.
Unverzichtbar: die Arbeit abseits des Rampenlichts
„In der Verwaltung geht es um Sponsorenverträge, Marketing, Presse, Social Media, Athletenmanagement oder auch um die Beschaffung der Ausrüstung, auf die Werbe-Logos platziert werden“, so Katharina Datz, die sich um Finanzen und Personalbuchhaltung kümmert. „Für alle Wettkämpfe werden die Flüge und Unterkünfte gebucht und für die verschiedenen Haushalte Haushaltspläne, Finanzierungsübersichten und Verwendungsnachweise erstellt.“ Kurz: Die ganze organisatorische Maschinerie wird im Verbandsbüro am Laufen gehalten. Das ganze Jahr über, auch im Sommer. Denn in den warmen Monaten machen die Athleten Krafttraining in den Trainingsräumen und absolvieren ihr Startbahntraining auf den vier Stützpunkten des Verbands in Königssee, Oberhof, Altenberg und Winterberg.
Viele unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse
Katharina Datz ist für die monatliche Gehaltsabrechnung aller Angestellten zuständig. Und die ist recht komplex. „Es gibt neben den ‚normalen‘ Angestellten auch Eisbahnarbeiter, die für circa fünf Monate als Saisonarbeiter fest beim Verband angestellt werden sowie saisonale Eisbahnarbeiter auf 450-Euro-Basis. Außerdem haben wir unter den Trainern Angestellte der Bundeswehr oder der Landespolizei. Sie bekommen also von zwei Arbeitgebern ein Gehalt, von denen aber nur einer Krankenversicherungsbeiträge abführt. Andere wiederum erhalten zwei Mal im Jahr lediglich eine Aufwandsentschädigung“, so Datz. Dazu kommen Reinigungskräfte für die Turnhallen und Hausmeister. „Komplex wird es bei so genannten Grenzgängern: Da wir nur 15-20 Kilometer von der Grenze entfernt sind, gibt es einige österreichische Kollegen, die bei uns arbeiten und pendeln. Da stellt sich die Frage: Wo zahlen diese ihre Lohnsteuer?“
Bei Fragen: Servicecenter Personalwirtschaft
Das sind alles Fragen, um die sich seit 2011 Katharina Datz nicht den Kopf zerbrechen muss. Denn seitdem nutzt sie den Outsourcing-Dienst der AKDB: das Servicecenter Personalwirtschaft. „Sie kennen unsere Besonderheiten und Bedürfnisse mindestens so gut wie ich“, so Datz. „Wenn Vertragsänderungen anstehen, teile ich das an das Servicecenter mit: Kündigungen, Lohn- und Adressänderungen, Weihnachtszuwendungen, Prämienzahlungen oder Gehaltsumwandlungen, etwa wenn ein Sparvertrag abgeschlossen wurde.“ Die Mitteilung der sensiblen Daten erfolgt über eine sichere TARweb-Leitung. „Einmal im Monat bekomme ich vom Druckzentrum der AKDB in Bayreuth das Lohnpäckchen mit allen Lohnunterlagen. Aufgrund dieser Nachweise werden alle nötigen Vorgänge eines Lohnlaufes, z. B. die Überweisungen der Gehälter, durchgeführt.“ Auch die Meldungen an die Krankenkassen übernimmt das Servicecenter Personalwirtschaft. Und das sind bei den BSD-Angestellten weit über 20 Krankenkassen. Diese Abbuchungen muss Katharina Datz dann den circa 25 Buchungsstellen zuordnen. Eine komplexe Arbeit.
Da hilft kein Googeln
„Oft haben wir auch steuerrechtliche Fragen“, so Datz. „Auch dabei kann ich auf den Rat des Servicecenters zurückgreifen. Wie wird etwa ein verrenteter Angestellter der Bundeswehr bei uns versteuert? Welche Lohnsteuerklasse hat er oder sie? Da hilft kein Googeln, da muss ein Profi her. Und wenn mal eine Steuerprüfung kommt, stellt das Servicecenter die Unterlagen der letzten vier Jahre zusammen. Das ist eine Riesenhilfe.“
Das Ganze ist dem einen Ziel untergeordnet: Den Sportlern die besten Bedingungen zu bieten, um sie fit für ihre Wettkämpfe zu machen. „Dabei ist Olympia ganz klar der Saisonhöhepunkt“, so Datz. Die Rechnung ging bei den Olympischen Winterspielen in Beijing auf: Gleich am ersten Wettkampftag hat der Rodler Johannes Ludwig Gold geholt. Ob Katharina Datz vor dem Bildschirm mitfiebert? „Na klar! Wir kennen unsere Athleten ja alle seit Jahren, wir sehen uns ständig, da gibt es auch eine persönliche Bindung.“
Auch diesmal konnte sie jubeln: 9 Mal Gold, 6 Mal Silber und 1 Mal Bronze holten sie in Peking in den drei Disziplinen – ein absoluter Rekord, selbst für die erfolgsverwöhnten deutschen Sportler des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland. Es kann so weitergehen!