Das Landratsamt Regensburg setzt seit vielen Jahren auf Digitalisierung. Im Sinne eines besseren Bürgerservices, aber auch um die Arbeit für Verwaltungsmitarbeitende zu optimieren. Und so gehörte das Landratsamt zu den ersten, die vom Staatsministerium für Digitales die Auszeichnung „Digitales Amt“ erhalten haben. Doch die Arbeit ist damit nicht getan. Wir sprachen mit der Landrätin Tanja Schweiger über bereits Erreichtes und über die Pläne für die Zukunft.
Frau Schweiger, ab 50 Online-Dienste erhält man die Auszeichnung "Digitales Amt". Wie viele Online-Dienste hat das Landratsamt Regensburg im Einsatz?
Zum Stand 10.08.2022 haben wir 117 Online-Dienste im BayernPortal verlinkt und sind damit Spitzenreiterlandkreis in Bayern. Unser Landkreis war auch der erste bayerische Landkreis, der die 100-er-Marke überschritten hat.
Seit wann bieten Sie Verwaltungsdienste über das Bürgerservice-Portal an?
Seit dem Jahreswechsel 2014/2015 bieten wir die „Online-Fahrzeugzulassung“ an. Damals gehörten wir hier zu den ersten Landkreisen in Bayern.
Welche sind die beliebtesten bzw. meist genutzten?
Aktuell sind dies vor allem Wunschkennzeichenreservierung, Online-Terminvereinbarung, Antrag auf Leistungen für Bildung und Teilhabe, Antrag auf Erteilung eines Jagdscheins und Beantragung des Kleinen Waffenscheins.
Ist die Nutzung vonseiten der Bürger in den letzten Jahren sehr gestiegen?
Die Nutzung ist zwar gestiegen, befindet sich aber immer noch auf einem relativ niedrigen Niveau. Dies könnte nach unserer Einschätzung auch daran liegen, dass immer noch keine Authentifizierungsmöglichkeit über das Elster-Software-Zertifikat möglich ist, welches ein Großteil der Bevölkerung schon besitzt. Die Nutzung unseres Online-Angebotes ist aber auch über die Online-Ausweisfunktion, das authega-Zertifikat oder die Benutzername/Passwort-Identifikation möglich. Die bisherigen Antragsmöglichkeiten vor Ort bleiben deshalb unverändert bestehen. Auch dauert es immer eine gewisse Zeit, bis neue Serviceangebote angenommen werden.
Nehmen Bürgerinnen und Bürger wahr, dass Ihr Landratsamt vermehrt digitale Dienste anbietet?
Wir bekommen regelmäßig konstruktive Rückmeldungen von Nutzerinnen und Nutzern. Außerdem wird auch über unsere Pressestelle und die Social-Media-Kanäle informiert.
Setzen Sie Webformulare oder „klassische“ Fachdienste ein? Oder ein Mix davon?
Wir setzen sowohl selbst erstellte Online-Dienste als auch Online-Dienste des Freistaates und Fachdienste der AKDB, zum Beispiel beim Digitalen Führerscheinantrag, ein.
Profitieren, und wenn ja, wie, die Sachbearbeiter von der Integration der Online-Fachdienste in die korrespondierenden bzw. damit einhergehenden Fachverfahren?
Grundsätzlich ja, die Vorteile überwiegen aus unserer Sicht. Gelegentlich kann es jedoch zu Problemen führen, wenn Anträge unvollständig oder falsch ausgefüllt worden sind. Dies kann nicht vollständig durch Plausibilitätsprüfungen abgefangen werden und erfordert nachträgliche Korrekturen.
War die Auszeichnung Digitales Amt eine Extra-Motivation für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes?
Die Auszeichnung hat uns sehr gefreut, sie war jedoch nur ein „Nebenprodukt“ unseres Engagements. Uns ging es in erster Linie um die bestmögliche Umsetzung der Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes und damit die Erweiterung unseres Serviceangebotes.
Wurden Sie bei der Digitalisierung vom Freistaat gefördert?
Ja, wir haben alle Fördermöglichkeiten genutzt, wie das Kursangebot Digitallotse und die Förderung Fachdienste aus dem Bereich Fahrerlaubniswesen. Die Fördersumme liegt bei voraussichtlich 20.000 Euro.
Haben Sie das Signet bzw. das Schild an Ihrem Landratsamt angebracht oder werden Sie es tun?
Ja, das haben wir bereits getan.
Fühlen Sie sich gut gerüstet für die digitale Zukunft?
Ja, das sind wir, weil wir im Landratsamt Regenburg schon immer großen Wert auf eine vorausschauende digitale Zukunft hinsichtlich der Planung und Umsetzung von Maßnahmen gelegt haben. Die Digitalisierung ist längst in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen angekommen. Wir im Landratsamt verstehen die Digitalisierung als eine innovative Veränderung der Verwaltungsarbeit und somit als Chance zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen.
Welche Digitalisierungsprojekte stehen noch an? Vor allem: Was wünschen Sie sich?
Die Arbeiten zum Übergang von OK.JUG auf OK.JUS, der digitale Bauantrag und die Prozessoptimierung in allen Bereichen des Landratsamtes Regenburg, insbesondere im Bereich des Gesundheitsamtes sind Projekte, die noch viele Ressourcen binden werden. Mit dem ÖGD-Pakt zusammen mit der Firma digitalfabriX haben wir einen Partner, der uns bei diesem Großprojekt umfassend berät und hilfreich unterstützt.
Insgesamt brauchen wir Anwendungen, die medienbruchfrei einfach und niederschwellig benutzt werden können und für den Bürger und die Bediensteten einen Mehrwert darstellen.
Weiterführende Informationen
Weitere inspirierende Hintergrundberichte von anderen mit dem Siegel "Digitales-Amt" ausgezeichneten Kommunen haben wir auf unserer Seite https://www.akdb.de/die-besten-der-besten für Sie zusammengetragen. Weitere ausgezeichnete Ämter entdecken
Und das mithilfe von AKDB-Lösungen? Wir freuen uns darauf auch Ihre Erfolgsstory anderen Kommunen als Inspiration bekannt zu machen.
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