Die oberbayerische Gemeinde Valley kann neuerdings nicht nur stolz auf ihre altehrwürdige Historie blicken, sondern schmückt sich seit Mitte 2021 auch mit der Auszeichnung „Digitales Amt“. Damit beweist sie, dass auch kleine Kommunen in der Lage sind, ihren Bürgerinnen und Bürgern ein umfassendes Portfolio an Online-Verwaltungsdiensten bereitzustellen. Berechtigung für dieses vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales verliehene Siegel erhalten bayerische Kommunen, die ihren Bürgern mehr als 50 Online-Verwaltungsdienste anbieten. Die Siegelverleihung an Valley nahmen wir zum Anlass, mit Sabine Weber, die zuständige Verwaltungsangestellte für digitale Themen, über die dortige Verwaltungsdigitalisierung zu sprechen.
Wie viele Online-Dienstekönnen die Bürgerinnen und Bürger aus Valley derzeit in Anspruch nehmen?
Das sind mittlerweile bereits 53 Online-Dienste – alle aus der Hand der AKDB. Ein steter Ausbau ist natürlich geplant.
Seit wann nutzen Bürger diesen digitalen Weg für ihre Behördengänge und was beinhaltet Ihr Portfolio derzeit?
Das kann ich sogar auf den Tag genau sagen: Seit dem 19. Dezember 2012 bieten wir die Übermittlung der Wasserzähler-Stände über unser Bürgerservice-Portal an. Anfang 2018 kam dann der Online-Antrag auf Briefwahlunterlagen sowie Online-Dienste aus dem Personenstands-, Einwohner- und Finanzwesen hinzu. Inkludiert sind dabei natürlich immer die E-Payment-Funktion und ein sicheres Postfach über die BayernID. Im Mai 2021 haben wir dieses Portfolio noch einmal ordentlich aufgestockt mit 22 Webformularen im Rahmen von „komXformularcenter“ zur direkten Übermittlung von Online-Formularen. Wir haben auch ganz neu die Wasserzähler-Wechsel-App im Einsatz, das Rechnungseingangsbuch mit Anordnungsworkflow und digitaler Signatur sowie das komplette Archivierungssystem komXwork. Alles im Outsourcing.
Das ist ja eine ganze Menge! Welche der Dienste sind denn die gefragtesten bei Ihren Bürgern?
Das sind definitiv der Antrag auf Briefwahl-Unterlagen und die Meldung des Wasserzählerstands.
Sehen Sie denn eine gestiegene Nutzung Ihrer Online-Dienste?
Nein, das kann ich nicht direkt erkennen. Ich denke, das liegt hauptsächlich am dörflichen Charakter unseres Ortes und daran, dass unsere Mitarbeiter stets persönlich, telefonisch oder per Mail gut erreichbar im Rathaus sind. Aber für Bürger, für die diese persönliche Vorsprache aus diversen Gründen nicht immer möglich ist, ist es natürlich ein großer Vorteil, auch den digitalen Weg angeboten zu bekommen.
Nehmen die Menschen aus Valley denn wahr, dass sich im Online-Bereich Einiges tut?
Definitiv, wir nutzen auch diverse Kanäle, um sie darüber zu informieren und stets auf dem Laufenden zu halten: Auf unserer Homepage, im Gemeindeblatt und auch direkt im Rathaus bewerben wir unser Online-Angebot sichtbar. Auch beim Anschreiben zum Wasserzählerstand oder der Wahlbenachrichtigung weisen wir explizit mittels QR-Code auf unser Bürgerservice-Portal mit seinen Diensten hin.
Spüren die Mitarbeitenden im Rathaus eine Arbeitserleichterung durch die Online-Dienste?
Ja. Bei Briefwahlanträgen wird der Wahlschein automatisiert erstellt, es bilden sich keine langen Schlangen, und bei den Wasserzählerständen erfolgt eine automatische Integration des Zählerstandes an die Verwaltung – ganz ohne Papier. Früher musst, alles händisch erfasst und abgeheftet werden.
War die Auszeichnung „Digitales Amt“ eine zusätzliche Motivation für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes?
Nein, das war eher eine Folge unseres mittlerweile gewachseneren Online-Angebots, aber nicht der ausschlaggebende Grund. Nichtsdestotrotz ist es natürlich ein schöner Anreiz für Kommunen, die kurz vor der 50er-Marke stehen, ihr Portfolio noch aufzustocken, um das Siegel zu erhalten.
Haben Sie das Signet an Ihrem Rathaus angebracht?
Na klar: Das wurde selbstverständlich bereits angeschraubt!
Erlauben Sie uns einen Blick in die Zukunft: Welche Digitalisierungsprojekte stehen noch an und fühlen Sie sich digital gut gerüstet?
Absolut. Mit Hilfe der AKDB ist die Umsetzung der möglichen Digitalisierung im Rathaus Valley so gut wie abgeschlossen. Als künftiges Projekt ziehen wir derzeit einen digitalen Bauantrag über RIWA-GIS eventuell in Betracht.
Weiterführende Informationen
Weitere inspirierende Hintergrundberichte von anderen mit dem Siegel "Digitales-Amt" ausgezeichneten Kommunen haben wir auf unserer Seite https://www.akdb.de/die-besten-der-besten für Sie zusammengetragen.
Und das mithilfe von AKDB-Lösungen? Wir freuen uns darauf auch Ihre Erfolgsstory anderen Kommunen als Inspiration bekannt zu machen.
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