Es ging um Schul-IT und den Digitalpakt Schule beim IT-Leiter-Stammtisch am 25. Januar. Themen waren Beschaffung, sichere, performante Netzwerke und die Frage nach den richtigen pädagogischen Inhalten.
Der DigitalPakt Schule, die 2018 mit 5 Milliarden dotierte Finanzspritze des Bundes für Schulträger, läuft im Mai 2024 aus. Wie geht es weiter und wo stehen Schulen in puncto Digitalisierung? Diese waren einige der Fragen, die IT-Leiter beim virtuellen Stammtisch der AKDB und LivingData bewegten.
Der Wunsch nach einem sicheren Netz
Dabei sind performante Netze die erste Voraussetzung und Herausforderung: Einige Schulen sind ins Verwaltungsnetz eingebunden, andere haben ein getrenntes Netz für Schüler, für Verwaltung und für Schule. Manche haben bereits Glasfaseranschluss, andere noch nicht. Die Unterschiede sind groß. Allen gemein ist die Sorge vor der Beschaffung von digitalen Materialien. Sie wird, zusammen mit der Verwaltung der Schul-IT, oft als zu aufwendig empfunden. Einige der Teilnehmenden IT-Leiter müssen 150 Android-Geräte betreuen. Das überlastet die städtische IT zunehmend. Eine andere Stadt berichtet, dass 35 Schulen von lediglich vier Administratoren betreut wurden. Das führt dazu, dass diese Aufgabe an Systemhäuser oder Dienstleistungsgesellschaften ausgelagert wird. Inklusive Mobile Device Management, Einrichtung von Firewalls, Zugangsberechtigungen und Einspielen von Updates oder Patches. Auf Landkreisebene vernetzen sich einige Schulen bereits, um Synergieeffekte zu schaffen (z. B. durch ein gemeinsames Rechenzentrum). Wichtig ist hier die Standardisierung. Dabei können virtuelle PCs/Clients helfen, die unabhängig vom tatsächlich genutzten Endgerät Standards gewährleisten.
Die Beschaffung der IT-Ausstattung
In der Regel wird die Beschaffung von iPads oder Laptops von den Eltern bezahlt. Das ist recht teuer. Wer finanzielle Schwierigkeiten hat, wird meistens unterstützt. Viele Schüler nehmen den Laptop oder das iPad mit nach Hause. Probleme bereitet die Nutzung von privaten Apps während der Schulzeit. Deshalb sperren Schul-Administratoren für eine gewisse Zeit – meistens von 8 bis 13 Uhr –gewisse Apps wie Tiktok oder Instagram. Eltern zeigen sich digitalen Schul-Werkzeugen gegenüber generell offen. Vorteilhaft ist für viele, wenn sie Geräte in Raten finanzieren und diese am Ende einer Laufzeit von vier Jahren vollkommen in Besitz nehmen können. Einige Anbieter wie die LivingData bieten sogar die Möglichkeit zur Rückgabe und die nachhaltige Entsorgung von Altgeräten an.
Der digitale Unterricht
Einig waren sich die Teilnehmenden des IT-Leiter-Stammtischs, dass digitaler Unterricht nicht eine Übertragung von analogem Unterrichtsstoff ins Digitale sein dürfe. Es sei dagegen wichtig, neue digitale Formate zu erarbeiten und einen sinnvollen Mix zwischen digital und analog zu schaffen. Digitale Werkzeuge sind heute größtenteils interaktive Beamer oder Video-Tutorials.
Lehrkräfte brauchen allerdings Schulungen bei der Nutzung von digitalen Unterrichtsmaterialien. Bei vielen dauert die Ausbildung bis zu zwei Jahren. Auch hier wird die Forderung nach Schulungen laut. Die LivingData bietet Lehrern zum Beispiel eine „Lernreise“ an, bei der Unterrichtsmethodik und fachspezifische digitale Inhalte geübt werden.
Weitere Finanzierung gefordert
Beklagt wurde die Tatsache, dass das Geld in Kommunen nicht mehr so locker sitzt. „Es braucht ein langfristiges Finanzierungsmodell, welches mindestens eine Milliarde pro Jahr bis mindestens 2030 zur Verfügung stellt“, forderte die Bereichsleiterin Bildungspolitik beim Digitalverband Bitkom Leah Schrimpf in einem Interview mit dem SZ Dossier Digitalwende vom 31. Januar 2024. In Bayern hofft man zumindest auf Förderung vom Freistaat.