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Techniktage 2024

Techniktage 2024: Cybersicherheit im Fokus

21.05.20245 Minuten17
IT/DigitalisierungClouddiensteIT-SicherheitVeranstaltungen

2,5 Millionen Euro betrug der Schaden, als 2021 der Landkreis Anhalt-Bitterfeld Opfer einer Cyberattacke wurde. Auf den Techniktagen 2024 von AKDB und LivingData in München stand Cybersicherheit ganz oben auf der Agenda. Und damit verbunden Cloudlösungen und IT-Outsourcing. Über 300 IT-Verantwortliche nahmen bisher dieses Jahr an den Techniktagen teil. Ein komprimierter Online-Termin findet am 04. Juni statt.

 

Daten sind die Währung der Zukunft. Kein Wunder, dass Cyberattacken immer häufiger werden. Hier können Verbrecher viel Geld holen. Mit diesem Thema eröffneten AKDB und LivingData die diesjährigen Techniktage, die an drei Präsenz-Terminen zwischen April und Mai stattfanden.

Nicht nur Privatunternehmen, sondern auch die öffentliche Verwaltung ist im Fadenkreuz von Cyberkriminellen. Das Eintrittstor für die Attacken sind oft Phishing-Mails als häufigste Form des Social Engineering. Und die nehmen immer mehr Überhand: 60 Prozent aller Mails sind SPAMS. 70 Prozent davon sind wiederum Phishing-Mails. Das machte David Gräf in seinem Vortrag klar. Der Produktmanager der LivingData zählte auf, wer in den letzten drei Monaten am häufigsten attackiert wurde: Gleich nach privaten Unternehmen rangieren Krankenhäuser, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung. Das ist einer der Gründe, warum die AKDB stark auf die Entwicklung einer AKDB Cloud setzt. On-Premises-Anwendungen hätten, so Gräf, keine Zukunft, denn sie seien ein zu großes Risiko. Dazu kommt die Tatsache, dass die Vorgaben des Gesetzgebers in immer kürzeren Abständen erfolgen, die Software folglich ständig angepasst werden muss und der Fachkräftemangel immer sichtbarer zutage trete. Die Konsequenz: Software müsse tendenziell immer stärker zentralisiert und hoch automatisiert ausgespielt beziehungsweise betrieben werden. Ähnlich äußerten sich auch Vertreter der bayerischen Staatsregierungen und der bayerischen Kommunalpolitik beim Spitzengespräch ‘Digitales Bayern‘ von Mitte März.

Der Weg in die kommunale Cloud

Mit dem Produkt NextGO – dem Next Generation Outsourcing – hat die AKDB die Lösung parat. Sie ebnet den Weg der Verwaltungs-IT in die kommunale Cloud. In der Variante „serverless“ werden Apps, Fachsoftware und Serverhardware aus den Serverräumen der Rathäuser in die BSI-zertifizierten AKDB-Rechenzentren migriert. Das spart nicht nur Platz im nun nicht mehr benötigten Serverraum: Von der AKDB werden Updates eingespielt, Patches und Backups durchgeführt sowie Zugriffsmanagement und ein 24/7 Sicherheitsmonitoring ausgeführt. So nimmt NextGO den kommunalen IT-Verantwortlichen fast alle Sorgen rund um den Betrieb der IT-Systeme ab

Kommunen entlasten war denn auch das Leitmotiv der gesamten Veranstaltung, die sich auch mit Managed Services befasste, die die LivingData für Kommunen nach Bedarf bereithält: von Mobile Device Management über Managed Endpoint Security, Managed Backup, Managed WLAN Services bis hin zu künftigem Managed M 365 mit Telefonie, Teams, Defender oder Virenscanning.

Für Kommunen komplexe Dinge einfacher machen

Christian Büschel, Abteilungsleiter Cloud Services bei der AKDB, verriet, welche Voraussetzung nötig ist, damit so viele Kommunen wie möglich vom Outsourcing profitieren können: sichere, leistungsfähige Rechenzentren. Zwei neue nimmt die AKDB in diesen Wochen in Betrieb. Dabei müssen 1.600 Mandanten migriert werden, ohne dass diese etwas davon merken. Im Juli 2024 soll der Prozess abgeschlossen sein. Die neuen Rechenzentren sollen dafür sorgen, dass eine continuous delivery möglich ist. Gleichzeitig wird die Basis für „cloud native“ Software gelegt. Die Software ist somit hoch verfügbar, denn die Rechenzentren sind active-active ausgelegt, sodass Ausfälle jeweils aufgefangen werden können.

Zur effizienten Nutzung der Hardware-Ressourcen wird eine Container-Technologie genutzt und durch Kubernetes-Cluster gesteuert. AKDB-Dienste wie die BayernID und das Bezahlsystem ePayBL sowie Online-Dienste im Personenstandswesen oder im Zulassungswesen werden bereits jetzt auf Kubernetes-Plattformen betrieben. Das Ziel: die Anwendungen bereit zu machen für ein Cloud-Ökosystem, das Deutschland digital souverän machen wird – das heißt unabhängig von großen US- Softwareherstellern.

Der Weg zur Deutschen Verwaltungscloud

Wie das Ganze dann konkret aussähe erläuterte Christof Neumann, Abteilungsleiter Stategic Projects. Laut deutscher Verwaltungscloud-Strategie sollen Software und Online-Dienste der AKDB über ein zentrales Cloud-Service-Portal allen Kommunen bundesweit zur Verfügung stehen. Das ist eine Art Einkaufsportal. Bereits am 1. September 2024 soll ein erster Pilotbetrieb starten. Die AKDB entwickelt mit OK.PERS+ und OK.FINN bereits cloud-native Software-Applikationen, die ideal für die Deutsche Verwaltungscloud verfügbar sein werden.

Leichtere IT-Beschaffung für Kommunen

Großes Interesse weckte das Thema Hardware-Beschaffung. Denn viele Kommunen klagen über das langwierige, juristisch knifflige Ausschreibungswesen. Um Kommunen zu unterstützen, wurde Anfang des Jahres die BayKIT gegründet, die neue Einkaufsgenossenschaft für kommunale IT. Sie wird sich um europaweite Ausschreibungen und Rahmenverträge mit Hardware-Herstellern kümmern und auch damit verbundene Dienstleistungen für ihre Mitglieder bzw. Genossen beschaffen – zunächst mit dem Fokus auf den Schulbereich. Genossenschaftsmitglieder können sich so komplexe und somit teure Vergabeverfahren ersparen. Sie beziehen ganz einfach ihre Hardware in einem extra dafür bereitgestellten BayKIT-Webshop. Die Geschäftsführung präsentierte Vorgangsweise und Vorteile und unterstrich, dass es keine Verpflichtung zu einer Mindestabnahme vonseiten der Mitglieder gebe. 
 

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