Zum ersten Mal hat die AKDB die FIT-Public Management-Studie 2021 der Zeppelin Universität Friedrichshafen gefördert. Die Langzeitstudie beobachtet die Entwicklung des Frauenanteils im Top-Management öffentlicher Unternehmen. Ein Thema, das angesichts des soeben verabschiedeten Führungspositionengesetz II immer mehr in den öffentlichen Fokus rückt. Damit unterstreicht die AKDB ihr Engagement für das gesellschaftspolitisch wichtige Thema der Gendergerechtigkeit.
Fast gleichzeitig mit Verabschiedung des sogenannten Führungspositionengesetz II, das die Quote von Frauen im Vorstand von öffentlichen Unternehmen regelt, ist am 26. Juli die FIT-Public Management-Studie 2021 erschienen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Ulf Papenfuß der Zeppelin Universität Friedrichshafen erhebt die Langzeitstudie seit vier Jahren die Besetzung von Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen. Und zwar differenziert nach Städten und Branchen sowie in der aktuellen Studie erstmals auch mit Blick auf Bund und Bundesländer.
Die AKDB als öffentlich-rechtliches IT-Unternehmen fördert dieses Jahr erstmals die Studie der Zeppelin Universität. "Internationale Forschungsergebnisse belegen: Unternehmen mit einem Frauenanteil von 30 Prozent in der Führungsetage haben eine um bis zu 20 Prozent höhere Rentabilität als Unternehmen ohne weibliche Führungskräfte", so Gudrun Aschenbrenner, die seit 2018 Vorstandsmitglied der AKDB ist. "Dabei sind nicht nur Frauen in Vorstandspositionen wichtig, sondern auch im oberen und mittleren Management. Deshalb freuen wir uns als öffentlich-rechtliches IT-Unternehmen, dass die Diskussion der Gendergleichheit durch Studien wie diese nicht nur eine empirische Grundlage erhält, sondern auch die Sichtbarkeit, die sie verdient."
Anstieg von Frauen im AKDB-Management
Die AKDB spricht in ihren Recruiting-Kampagnen seit Jahren gezielt Frauen an, in dem Wissen, dass sich darunter auch die Managerinnen der Zukunft befinden. Das Unternehmen trifft seit Jahren aktiv entsprechende Besetzungsentscheidungen auf allen Management-Ebenen. Der Frauenanteil in der Geschäftsleitung beträgt 22 Prozent. "Die Suche nach den Führungskräften von morgen fängt allerdings weit vor dem Recruiting an", so Aschenbrenner. "Wir machen unter anderem beim bundesweiten Girls' Day mit, bei dem wir Gymnasiastinnen für IT-Berufe begeistern wollen. Zudem sollten Frauen nicht mehr vor die Wahl gestellt werden: entweder Karriere oder Familie. Wenn die Gesellschaft den Wertewandel unterstützt, dann kommen die Quoten von alleine. Wir treiben bei der AKDB das Thema Diversität insgesamt voran. Zukunftsfähige Lösungen finden wir nur, wenn wir die verschiedenen Erfahrungen und Perspektiven unserer Mitarbeiter einbinden, sei es, weil sie aus verschiedensten Ländern kommen oder weil sie unterschiedliche Berufs- und Lebenserfahrungen haben." Stand heute beschäftigt die AKDB Mitarbeitende aus 30 Nationen.
Prof. Dr. Ulf Papenfuß, der an der Zeppelin Universität Friedrichshafen seit 2016 den Lehrstuhl für Public Management & Public Policy innehat: "Die Diskussion um die Repräsentation von Frauen in Führungspositionen ist besonders im öffentlichen Dienst zentral: Nicht nur weil öffentliche Unternehmen die gesellschaftlichen Verhältnisse bestmöglich widerspiegeln sollten, sondern auch weil sie eine Vorbildfunktion haben. Der Diskurs um die Gendergleichheit hat erhebliche Ausstrahlung auf die digitale Transformation im öffentlichen Sektor. Ich freue mich, dass bei dieser Studie Praxis und Wissenschaft zusammengewirkt haben. Für unser demokratisches Gemeinwesen sind Forschung und Lehre im Kontext des Public Management an deutschen Universitäten ein wichtiger Zukunftsfaktor. Ich danke der AKDB für die Förderung der Studie und die Begleitung des Themas in der Praxis."
Derzeit sind in öffentlichen IT-Unternehmen Frauen in Top-Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Die Studienergebnisse verzeichnen in der Branche "Digitalisierung & IT" einen Anteil weiblich besetzter Top-Managementpositionen von nur 1,9 Prozent. Im Führungspositionengesetz II werden erstmalig explizit öffentliche Unternehmen mit Mehrheitsbeteiligung des Bundes und Körperschaften des öffentlichen Rechts adressiert. Diese müssen künftig bei Vorständen mit mehr als zwei Mitgliedern mindestens eine Frau berufen. Die Regelung geht über die Vorgaben für börsennotierte, paritätisch mitbestimmte Unternehmen der Privatwirtschaft hinaus. Dort sind erst Vorstände mit über drei Mitgliedern verpflichtet, eine Frau zu bestellen. Im öffentlichen Dienst des Bundes sollen bis 2025 50 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sein.
Die gesamte FIT-Public Management-Studie lesen Sie hier: www.zu.de/lehrstuehle/pmpp/downloads.php