In einem Workshop in Berlin diskutierten Vertreter der AKDB zusammen mit anderen Digitalexperten aus Wirtschaft und Verwaltung die Weiterentwicklung der BundID in Zusammenhang mit der künftigen EUDI-Wallet und präsentierten drei konkrete Anwendungsfälle.
Vom 9. bis zum 11. April hat die msg Systems zu einer dreitägigen Workshop-Reihe rund um die Zukunft der BundID im Zusammenhang mit der EUDI-Wallet nach Berlin geladen. Die EUDI-Wallet ist die European Digital Identity Wallet, eine digitale Brieftasche, in der alle EU-Bürger ihre Identitätsnachweise und amtliche Dokumente hinterlegen können. Die Mitgliedsstaaten müssen sie bis 2026 einführen.
Der Einladung sind mehr als 100 Personen aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltung gefolgt. Gepaart mit Fachvorträgen zur BundID, Paneldiskussionen mit unterschiedlichster Besetzung sowie Impulsvorträgen aus Dänemark hat die Veranstaltung gezeigt, dass Deutschland mit der BundID technologisch bereits auf gutem Weg ist zur Anbindung an die EUDI-Wallet.
„Entweder wir stellen die Weichen oder sie werden von anderen gestellt. Die Wallet ist eine bewusste Disruption, die wir jetzt anstoßen.“
Die BundID: auf dem Weg zur EUDI-Wallet
Ziel ist, dass sich Nutzende aus der gesamten Europäischen Union zukünftig mit ihrer jeweiligen eIDAS-konformen nationalen Wallet in der BundID registrieren und anmelden können. Diese neue Zugangsart kann dann in sämtlichen Online-Diensten verwendet werden, die an die BundID angeschlossen sind, derzeit mehr als 1.000 Online-Dienste und Plattformen. Sachbearbeitende in der Verwaltung können über die BundID wiederum einen Nachweis ins Postfach der Antrag stellenden Person senden.
Die AKDB entwickelt die BundID weiter
Nach wenigen Monaten der Planung konnte in nur drei Wochen die entsprechende Technologie implementiert werden und drei Anwendungsfälle der EUDI-Wallet demonstriert werden: die digitale Wohnungsummeldung, die digitale Vollmacht und die digitale Immatrikulationsbescheinigung.
Dänemark: 95 % der Verwaltungsleistungen ohne hohes Vertrauensniveau nutzbar
Am zweiten Tag präsentierte Dänemark die MitID - also das dänische Äquivalent zur BundID. Für den Erfolg der dänischen Lösung sind drei Faktoren maßgeblich: echten Vorteil generieren, Usability sicherstellen und Fokus auf stark frequentierte Anwendungsfälle setzen. So wurde etwa die Verbindung zum Bankensektor frühzeitig umgesetzt – das hat einen richtigen Boost bewirkt.
Der Verwaltung Zugang zu neuen Funktionen geben
Die Workshop-Reihe hat konkrete Anforderungen an eine deutsche EUDI-Wallet ergeben. Im nächsten Schritt wird das Bundesministerium des Innern gemeinsam mit der AKDB und weiteren Beteiligten die oben erwähnten Funktionen der BundID auf einer Integrationsumgebung der AKDB bereitstellen, um der deutschen Verwaltung schon heute Zugang zur Zukunft der digitalen Identitäten anzubieten.