Schon 2020 konnte die AKDB von steigenden E-Payment-Zahlen in den Bürgerservice-Portalen berichten. War der rasche Zuwachs bei der Nutzung der Online-Bezahlfunktion ein der Pandemie geschuldeter Sondereffekt? Ein Blick auf die Zahlen beweist: nein! E-Payment in der öffentlichen Verwaltung boomt weiterhin.
Wie aus dem Digitalisierungsmonitor 2021 der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht, fungiert die Corona-Krise nicht nur als kurzfristiger Digitalisierungs-Katalysator. Die meisten Bürger wollen auch nach der Pandemie weiterhin auf Online-Verwaltungsleistungen zurückgreifen. Denn online zugängliche Verwaltungsdienste vermeiden nicht nur aktuell überflüssige Kontakte, sondern bringen viele weitere Vorteile mit sich – Stichworte Kosten- und Zeitersparnis, vermiedene Fahrten und damit Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase sowie Flexibilität. E-Payment ist einer der letzten Bausteine in der vollständigen digitalen Abwicklung von Verwaltungsleistungen – und das wünschen die Deutschen sich aktuell mehr denn je.
Zahlen, die für sich sprechen
Die Nutzungszahlen der Online-Bezahlvorgänge in den Bürgerservice-Portalen der AKDB zeugen geradezu von einem E-Payment-Boom: Beim Vergleich 2015 mit 2020 lässt sich eine Steigerung in den Transaktionen um das fast 40-fache verzeichnen! Ein Aufwärtstrend, der weiterhin anhält: Im ersten Halbjahr 2021 wurden 45 Prozent mehr E-Payment-Vorgänge durchgeführt als im Vorjahreszeitraum. 2020 wurde ein Gesamtvolumen von über 2,8 Millionen Euro durch Online-Bezahlvorgänge umgesetzt; 2021 sind wir bereits im ersten Halbjahr bei fast 1,9 Millionen Euro angekommen. Kurzum: 2021 werden die E-Payment-Rekorde des vorherigen Jahres voraussichtlich noch einmal geknackt werden!
Auch ein Blick auf die Inanspruchnahme der unterschiedlichen E-Payment-Bezahlarten lohnt sich: Mit rund 45 Prozent wird am häufigsten auf die elektronische Lastschrift zurückgegriffen, um kostenpflichtige Verwaltungsakte (etwa die Beantragung einer Geburtsurkunde) online zu bezahlen; gefolgt von der Zahlung per VISA-Kreditkarte mit circa 36 Prozent. Seltener genutzt werden die Bezahlmöglichkeiten Giropay (10), PayPal (7) und diverse andere Zahlarten (2). Auffällig ist dabei, dass PayPal stark aufholt.
Dieser Anstieg an E-Payment-Transaktionen ist nicht die einzige Steigerung bei den Online-Zahlvorgängen in den Bürgerservice-Portalen – auch der Durchschnittswert einer Transaktion wuchs in den vergangenen Jahren beträchtlich: Während er im Jahr 2015 noch bei circa 21 Euro im Durchschnitt lag, wurden 2021 mit einer Transaktion bisher durchschnittlich 53 Euro beglichen. Egal, aus welchem Blickwinkel betrachtet: E-Payment boomt! Und das heißt, Bürgerinnen und Bürger zeigen insgesamt mehr Vertrauen in Online-Verwaltungsdienste und Portale.