Seit Corona ist ein wahrer Ansturm auf Online-Verwaltungsdienste zu verzeichnen: Im Jahresvergleich des ersten Quartals 2020 mit 2021 sind es ganze 63 Prozent mehr. Und auch andere Zahlen entwickeln sich dynamisch nach oben.
Jahrelang wurde in Studien ein verhaltenes Interesse an E-Government-Diensten in Deutschland beobachtet – zumindest, was die gesamtdeutsche Nutzungsquote angeht. Der etwas neidische Blick richtete sich dabei immer gern in Richtung skandinavische und baltische Länder. Doch in Bayern stiegen die Nutzungszahlen von E-Government-Diensten nach Statistiken der AKDB bereits vor der Corona-Pandemie.
Schon Ende Januar gab es Anlass zum Feiern bei der AKDB, als die bayerische Bürgerkonten-Anzahl die 300.000-Marke knackte. Vier Monate später liegt die Zahl bereits bei über 350.000 Konten, die eine sichere Authentifizierung und Identifizierung für die Nutzung von Online-Verwaltungsdiensten garantieren. Ein markanter Anstieg, der aber bereits seit längerer Zeit zu beobachten ist: Im Jahr 2020 stieg im Vergleich zum Vorjahr die Bürgerkonten-Anzahl in Bayern um fast 80 Prozent.
Doch nicht nur die BayernID-Konten allein, sondern E-Government-Dienste im Allgemeinen werden immer häufiger in Anspruch genommen, wie Torsten Frenzel, strategischer Produktmanager im Bereich "Digitale Verwaltung" bei der AKDB, berichtet: "Vergleichen wir das erste Quartal des Jahres 2020 mit dem des Jahres 2021, dann können wir einen beeindruckenden Anstieg um 63 Prozent in der Nutzung der Bürgerservice-Portal-Dienste der AKDB verzeichnen!"
Doch woran liegt dieser markante Interessensanstieg an E-Government-Diensten? Torsten Frenzel äußert dazu seine Vermutung: "Selbstverständlich spielt die Corona-Pandemie eine starke Rolle. Die leider notwendige Kontaktarmut schreit förmlich nach Online-Diensten auch im Verwaltungsbereich", so Frenzel. Derzeit scheint ein Bewusstseinswandel in der deutschen Gesellschaft stattzufinden: "Digital" wird immer mehr zur Alltagsnormalität und Selbstverständlichkeit, und das nun auch im behördlichen Umfeld.
Die AKDB hat deshalb bereits letztes Jahr eine Kommunikationskampagne für ihre kommunalen Kunden entwickelt, vorhandene E-Government-Angebote bei Bürgerinnen und Bürgern noch bekannter zu machen: "Die Kampagne Heute-Geh-Ich-Aufs-Amt.de stellen wir allen unseren Kunden völlig kostenfrei zur Verfügung", so Wolfram Weisse, Leiter Marketing bei der AKDB. "Hier finden Kommunen eine Vielzahl an Marketing-Materialien, um ihr Bürgerservice-Portal zu bewerben und auf vorhandene Online-Dienste aufmerksam zu machen. Und genau darum geht es doch am Ende – Bürger müssen wissen, dass Dienste wie die Auto-Anmeldung oder die Beantragung einer Baumfäll-Genehmigung bereits online möglich sind. Mit mehr Bekanntheit werden sich die Nutzungszahlen von Online-Verwaltungsdiensten in Bayern weiter dynamisch nach oben entwickeln."