Automatisiertes gerichtliches Mahnverfahren und Online-Beantragung von Mahnbescheiden: Seit 2001 arbeiten das Mahngericht Coburg und die AKDB im Auftrag der bayerischen Justiz erfolgreich zusammen.
Mitte April fand ein virtueller Festakt mit Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, Vertretern des Mahngerichts Coburg und der AKDB statt. Erfreulicher Anlass: Bereits seit 2001 arbeiten das Mahngericht und die AKDB beim automatisierten gerichtlichen Mahnverfahren und elektronischen Rechtsverkehr in Mahnsachen erfolgreich zusammen. Justizminister Eisenreich nannte die Kooperation "vertrauensvoll, reaktionsschnell und unbürokratisch".
Staatminister Eisenreich in seiner Eröffnungsrede: "Seit 20 Jahren gewährleisten das Zentrale Mahngericht in Coburg und die AKDB, dass Millionen von Mahn- und Vollstreckungsbescheiden zügig und zuverlässig bearbeitet werden. Diese hervorragende Zusammenarbeit sichert den Bürgerinnen und Bürgern einen einfachen, sicheren und preiswerten Zugang zu einer modernen Justiz. Dafür möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentralen Mahngerichts und der AKDB ganz herzlich Danke sagen."
Das Mahngericht Coburg ist ein gelungenes Beispiel für effiziente Umsetzung von Gläubigerschutz. Ein Mahnverfahren gibt sowohl der Wirtschaft als auch jeder Bürgerin und jedem Bürger als Gläubiger die Möglichkeit, berechtigte Geldforderungen feststellen zu lassen und gegen den Schuldner durchzusetzen. Die AKDB unterstützt das Zentrale Mahngericht Coburg und die bayerische Justiz bei Produktion und Versand der Mahn- und Vollstreckungsbescheide.
Auch der Vorstandsvorsitzende der AKDB, Rudolf Schleyer, lobte die Zusammenarbeit: "Einmal mehr zeigt sich, welche zentrale Rolle die Digitalisierung nicht nur in der Wirtschaft, sondern besonders bei Verwaltungsprozessen spielt. Sie ist ein unverzichtbares Instrument, um Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in ihrem Alltag zu unterstützen. Wir freuen uns, als langjähriger Digitalisierungspartner der bayerischen Justiz auch weiterhin ein hochverfügbares, stabiles und zuverlässiges System zur Verfügung zu stellen. Die AKDB ist sich bewusst, dass sie damit einen systemrelevanten Pfeiler des gerichtlichen Mahn- und Vollstreckungswesens in Bayern bildet."
160 Millionen Seiten, 50 Millionen Kuverts
Digitale Abläufe haben in den beiden vergangenen Jahrzehnten die Arbeitsprozesse immer weiter vereinfacht und beschleunigt. Seit 20 Jahren nutzt die bayerische Justiz das Service-Rechenzentrum der AKDB in Bayreuth. Dort wird neben dem Betrieb des automatisierten gerichtlichen Mahnverfahrens einschließlich Druck und Postnachbearbeitung für das Zentrale Mahngericht Coburg auch die Verarbeitung der elektronisch eingereichten Anträge durchgeführt. 85 Prozent der Anträge werden im Wege des elektronischen Rechtsverkehrs gestellt.
Außerdem hat die AKDB die gesamte Administration einer leistungsfähigen Systemumgebung für die Justizverwaltung in den vereinbarten Bereichen übernommen. Die jederzeitige Betriebsbereitschaft stellt die AKDB für ihren "Kunden Justiz" mit regelmäßig getesteten Abläufen sicher. Die Zahlen sind beeindruckend: So produzierte das AKDB-Druckzentrum in Bayreuth in 20 Jahren insgesamt über 160 Millionen Seiten für den Versand und stellte dafür über 50 Millionen Kuverts zur Verfügung.
Der Direktor des Amtsgerichts Coburg, Raffaele Trotta, denkt bei dieser Erfolgsgeschichte auch an die Menschen im Hintergrund: „Von Anfang an stimmte die Chemie auf beiden Seiten. Stets hat man sachorientiert, harmonisch und vertrauensvoll miteinander zusammengearbeitet. Wenig Bürokratie und kurze Wege sorgen für gute und innovative Lösungen. Hinzu kommen ein Austausch auf Augenhöhe und das Verständnis für die gegenseitigen Bedürfnisse. Das sind gute Voraussetzungen für einen effektiven Gläubigerschutz: Bayern wird auch in Zukunft ein zeitgemäßes und modernes Mahnverfahren anbieten."