Im Mai 2021 ist das Förderprojekt „ONCE – Online einfach anmelden“ in die Umsetzungsphase gegangen. Im vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Innovations-Projekt geht es um die Realisierung von Anwendungsszenarien für sichere digitale Identitäten auf dem Smartphone. Diese sollen in den Bereichen Verwaltung, Mobilität und Hotellerie erprobt werden. Die AKDB ist einer der geförderten Partner des ONCE-Projekts.
In ein Hotel einchecken, ohne einen Meldeschein auszufüllen und zu unterschreiben, das Hotelzimmer ohne Karte oder Schlüssel aufsperren, „Amtsgänge“ einfach auf dem Handy abwickeln, ein Auto mieten, ohne Führerscheindaten in Formulare einzugeben. Das alles geht einfach per Handy. So wird die Zukunft aussehen, wenn, wie geplant, Identitäten einfach und sicher auf dem Smartphone hinterlegt sind. Dazu hat das Bundeswirtschaftsministerium das Förderprojekt „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ ins Leben gerufen. Zu den geförderten Projekten gehört „ONCE – Online einfach anmelden“, an dem die AKDB als geförderter Konsortialpartner teilnimmt. Konsortialführer ist die Bundesdruckerei. Die operative Phase hat im Mai 2021 begonnen und wird bis Juli 2023 laufen. Das Ziel: ID-Lösungen sollen für Verwaltung, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger so anwenderfreundlich, vertrauenswürdig und wirtschaftlich wie möglich sein, damit sie stärker genutzt werden und gleichzeitig zu größerer Datensouveränität in Europa beitragen.
Kontaktlos einchecken in Corona-Zeiten
Im Fall des Hotel-Check-ins würde das konkret so funktionieren: Der Nutzer verfügt über eine digitale Reservierung. Im Hotel checkt er oder sie kontaktlos ein, indem er den digitalen Identitätsnachweis über die ONCE-Wallet-App erbringt. Hier sind seine Meldedaten hinterlegt, und der digitale Meldeschein wird nach Freigabe durch den Benutzer automatisiert befüllt. Dieser wird dann auch gleich elektronisch abgelegt und für zwölf Monate archiviert bzw. gemäß der gesetzlichen Bestimmungen gelöscht. Einen Türschlüssel bekommt der Gast auf sein Smartphone zum Beispiel per NFC oder WLAN übermittelt, sodass er ebenso kontaktlos sein Zimmer betreten kann. Der Bezahlvorgang ist ohnedies digital. Die Rechnung erhält der Gast als PDF.
Bindeglied zur kommunalen Welt
Als Lösungspartner und Teil der kommunalen Familie stellt die AKDB beim Projekt ONCE das Bindeglied zwischen Technologieanbietern und den beteiligten Kommunen dar. Zu den Aufgaben der AKDB gehören die Identifizierung und Analyse von Anwendungsfällen sowie die Bestandsaufnahme erforderlicher IT-Systeme für den kommunalen Bereich. Zu den beteiligten Kommunen gehören unter anderem die Städte Fürth, Wiesbaden, Solingen, die Tegernseer Tal Tourismus GmbH sowie Wetzlar und Willingen im Sauerland.
Zudem untersucht die AKDB unterschiedliche ID-Ansätze, die den jeweiligen Sicherheits- und Privacy-Niveaus entsprechen: hoch, substanziell und niedrig.
Eine weitere Aufgabe der AKDB beim Projekt ONCE ist die Integration der ID-Lösungen in die entsprechenden kommunalen IT-Systeme sowie das Sicherstellen der Interoperabilität der Nutzerkonten mit beliebigen Verwaltungs- und Unternehmensportalen und zur europäischen GAIA-X-Cloud, also über deutsche Grenzen hinaus. Bereits heute werden eine Vielzahl von Online-Services auf Bundesebene über das Nutzerkonto Bund und auf Landesebene in Bayern über die BayernID bzw. in Hessen über das Servicekonto angeboten. Diese Nutzer- bzw. Servicekonten basieren alle auf AKDB-Technologie.
Wolfgang Fahrnberger, Managing Director der AKDB-Tochter roosi GmbH und AKDB-Projektleiter beim Projekt ONCE: „Die AKDB bringt ihr ganzes Know-how im Bereich der kommunalen Verwaltungsregister ein. Wir stellen sicher, dass die Applikationen in der Smartphone-Wallet mit den kommunalen Fachanwendungen im Backend verbunden sind. Etwa mit Melderegistern oder Führerscheinregistern. Dadurch hat das ONCE-Projekt auch Relevanz für die Verwaltungsdigitalisierung im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes.“
Wichtig sei besonders der Aspekt des Datenschutzes: „Bürgerinnen und Bürger sollen künftig persönliche Daten und digitale Nachweise nach dem Self-Sovereign-Identity-Modell verwalten können, das heißt: Daten werden verschlüsselt und dezentral auf ihren Smartphones gespeichert. Auf diese Weise haben Anwender volle Datensouveränität und können selbstbestimmt, sicher und einfach Online-Dienste von Unternehmen und Behörden in Anspruch nehmen.“
Weitere Informationen zu ONCE finden Sie auf der Projektwebseite